Mein persönliches Refraiming
Ich gestehe – mein Hirn ist ein Sieb
Hin und wieder ist jeder vergesslich. Wenn es dir bekannt vorkommt, dass du dich an Film- und Buchinhalte nicht erinnern kannst, dann lese folgenden Artikel zum Thema Reframing!
Es ist zum Verzweifeln:
Ich lese unheimlich gerne und schaue liebend gerne Filme, aber kann mir den Inhalt einfach nicht merken. Wenn mich jemand später fragt, ob ich diesen oder jenen Film schon gesehen habe, kann ich von Glück reden, wenn mir das noch korrekt einfällt. Oft kann ich auch noch sagen, ob ich ihn gut oder schlecht fand. Werde ich nach dem genauen Inhalt, der Story gefragt, ist es aber spätestens vorbei. Da ist einfach nichts mehr. Gähnende Leere. Deshalb hasse ich auch die Frage nach meinem Lieblingsfilm. ICH HABE KEINEN (denn ich kann mich an keinen wirklich erinnern)! Manchmal passiert es bei der quälenden Netflix Filmauswahl, dass ich mir denke „yeah, den Film wolltest du doch schon immer sehen“ und dann 20 Minuten später kommt mir alles dann doch irgendwie bekannt vor bis ich kapiere, dass ich wegen genau diesem Film im Kino war.
Menschen, die Zitate aus Filmen, Serien und Büchern in Gesprächen einbringen, sind mir ein Rätsel. Ich finde das mega, aber wie merkt man sich sowas? Selbes Phänomen mit Witzen: ich bin definitiv keine Witze-Erzählerin. Ich muss zigmal neu ansetzen, verpasse die Pointe oder erzähle ihn einfach falsch. Dabei muss ich mich so konzentrieren, dass es schon gar nicht lustig werden kann. Also lass ich es lieber.
Reframing kurz erklärt:
Reframing ist eine Technik, die ich häufig in meinen Beratungen anwende. Ich versuche mit der/dem Klientin*ten einen neuen Rahmen/ eine neue Bedeutung für eine vermeintliche Schwäche bzw. einen negativen Gedanken zu finden. Eine Erklärung, die mindestens genauso gut passt, aber dem Ganzen eine neue Perspektive gibt. So wird positives Denken und anderes Verhalten möglich. Der Umgang mit dem Problem und die Haltung dazu ändert sich.
Also zurück zu meinem Sieb Hirn:
Früher wollte ich mich auch erinnern, toll erzählen können und in Gesprächen mit Zitaten um mich schmeißen. Ich dachte, ich müsste mich nur besser konzentrieren, bin doof oder die anderen einfach schlauer. Heute weiß ich, dass das nicht stimmt.
In meinem Alltag vergesse ich nämlich kaum etwas, bin gut organisiert und zu 100% zuverlässig. Die Biographien, Themen und Erzählungen meiner Klient*innen kann ich mir ohne Probleme merken. Woran liegt das? Ich glaube, dass mein Gehirn bzw. mein Gedächtnis auf sozial „programmiert“ ist. Ich interessiere mich sehr für Menschen und weiß außerdem, dass es wichtig ist für den Gesprächspartner, dass ich mich später daran erinnere, was er mir erzählt hat. Also merke ich mir es. Zuverlässigkeit ist ein hoher Wert für mich – ich möchte, dass sich andere auf mich verlassen können so wie ich mich auf sie verlassen können will. Also merke ich mir, dass wir eine Verabredung haben (oder schreibe es mir zumindest so auf, dass ich es nicht vergessen kann). Ich mache eine Zusage, dann ist es mir auch wichtig, diese einzuhalten, damit die andere Person nicht enttäuscht ist. Also merke ich sie mir.
Ich schaue zwar gerne Filme und lese gerne Bücher, aber es ist sozial gesehen nicht wichtig für mich, sondern „nur“ für den Moment schön. Also merke ich mir die Inhalte nicht. Soweit meine Theorie. Andere Experten haben vielleicht eine andere Erklärung, aber ich bin mit meiner ganz zufrieden.
Mein persönliches Refraiming. Ganz nach meinem Motto: Perfekt unperfekt eben – á la Wabi sabi. Wenn auch du negative Gedanken in einem anderen Licht sehen willst, melde dich gerne bei mir!